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Den Polizeiposten in Schelklingen vollständig erhalten!

Polizeiposten Schelklingen - mit verkürzten Öffnungszeiten

Im Rahmen eines Modellversuchs ist der Schelklinger Polizeiposten derzeit deutlich seltener besetzt.

In Schelklingen sehen wir bisher ein gutes Miteinander von allen Bevölkerungsgruppen – daran hat auch die Polizeipräsenz einen wichtigen Anteil.

Sicherlich gelingt es während dem Modellversuch „auf dem Papier“ eine ausreichende Versorgung bei Einsätzen und Streifenfahrten herzustellen.

Aus diesem Grund beteiligen wir uns an der fraktionsübergreifenden Initiative zur Erhaltung des Schelklinger Polizeipostens in seinem bisherigen Umfang.
An dieser Stelle auch einen herzlichen Dank an Jürgen Haas (SPD) für das Erstellen des Resolutionstextes der Schelklinger Gemeinderäte.

Pressestimmen:

Resolutionstext:

Resolution des Gemeinderats der Stadt Schelklingen zur Situation des Polizeipostens in Schelklingen

Der Gemeinderat der Stadt Schelklingen setzt sich für den Erhalt des Polizeiposten in Schelklingen im bisherigen Umfang und der bisherigen Personalstärke ein. Damit lehnt er die Planung ab, die Dienststelle im Gartenweg nur noch zeitweise in der Woche zu besetzen.

Die Stadt Schelklingen ist eine Flächengemeinde mit rund 7500 Hektar (75 km²) und umfasst neben der Kernstadt weitere 7 Ortsteile. Davon liegen drei Teilorte auf der Albhochfläche und im Schmiechtal vier. In der Summe leben hier rund 7.000 Menschen, wobei die Kernstadt knapp 4.000 Einwohner umfasst. Bei den gemeldeten Straftaten ist unser Städle im Vergleich mit anderen Nachbargemeinden sicherlich nicht auffällig. Dies wurde dem Gemeinderat vor einiger Zeit bei einem Vortrag durch die Polizei bestätigt.

Und doch gibt es Besonderheiten, die sich in anderen Gemeinden nicht finden. Seit nahezu 150 Jahren ist hier die Stiftung St. Konradihaus zu Hause, die sich seit der Gründung um Jugendliche mit besonderen Herausforderungen kümmert. In den letzten Jahren wurden dann Teile der Wohnheime von der Stiftung auch an den Alb-Donau-Kreis vermietet, der hier Flüchtlinge aus unterschiedlichen Nationen unterbringt. Dabei sind zusätzliche Konflikte nicht festzustellen, weil der direkte Kontakt zwischen Polizei, Einrichtung und Bevölkerung Problemen vorbeugt. Der Schelklinger Polizeiposten leistet daher einen unverzichtbaren Beitrag zu Integration und Vorbeugung.  Auch der zahlreiche Verkehr bei und in Schelklingen ist eine Herausforderung für die Stadt. Allein die Bundesstraße B 492 bewältigt rund 12.500 Fahrzeuge im Kreuzungsbereich des Bahnhofes – mit all den damit verbundenen Belastungen und Problemen.

Bisher gab und gibt es das Revier in Ehingen, das federführend für unseren Bereich zuständig ist. Daneben gab es die Posten in Schelklingen, Blaubeuren und Laichingen. Weiter weg dann noch in Erbach. Das Personal in Schelklingen hatte dazu, neben der Alb, auch das Hochsträß und die Lutherischen Berge zu betreuen – bereits in der Vergangenheit ein sehr großer Bereich.

Ein Wegfall des Postens in Schelklingen – auch nur teilweise – würde bedeuten, dass die Wege für die Beamtinnen und Beamten im Polizeidienst weiter und zeitaufwändiger werden, da sich die Anzahl der zu betreuenden Kommunen mit ihrer jeweiligen Gemarkungsfläche vergrößert. Und damit auch die Anzahl der Einwohner, für die dann der zuständige Posten verantwortlich ist. Das Bekanntsein – in beide Richtungen – schwindet und ist negativ zu werten. Zusätzlich besteht das Risiko, dass weniger Personal vor Ort z.B. auch längere Bearbeitungszeiten bei Anzeigen oder Delikten bedeuten kann.

Sicherlich ist das Gefühl der Sicherheit weitgehend auch durch eine subjektive Einschätzung bestimmt. Aber, die Polizistin oder der Polizist, die oder der am bekannten Ort über die Woche hinweg Dienst tut und im Notfall rasch vor Ort ist, stärkt dieses Gefühl. Dabei spielt auch eine große Rolle, dass man das örtliche Personal kennt, es ist Teil der Gemeinde und man trifft es auch beim Einkaufen. Man kommt ins Gespräch, tauscht sich aus – ohne dass gleich eine Anzeige im Hintergrund stehen muss. Gleiches gilt für die örtlichen Behörden, wie die Stadtverwaltung, die Schulen, die Vereine oder auch Handwerk und Industrie. Man kennt sich, man schätzt sich und damit wird die Polizei Teil einer Gemeinde. Was unschätzbare Vorteile mit sich bringt. Und sich sicherlich auch positiv für die Personalgewinnung auswirken kann.

Es mag sein, dass das Land Baden-Württemberg mit diesem Versuch im Personalbereich einem aktuellen Mangel an notwendigen Kräften entgegen treten möchte. Hier können wir als Gemeinde keine Empfehlung oder Kommentar abgeben. Außer, dass die Situation vor Ort eine andere ist, wie sie manchmal auf anderen Ebenen betrachtet wird. Wir sehen aber doch, dass gerade der ländliche Raum, zu dem auch Schelklingen gehört, durch die neue Regelung geschwächt wird.

Wir sehen das Problem für unsere Kommune, dass der Wegfall des Postens eine jahrzehntelange Tradition, aber auch eine jahrzehntelange, gut gepflegt Partnerschaft zwischen Stadt und Posten zerstört. Der Posten ist nicht nur eine Dienstleistung in unserer Stadt, sondern aufgrund der Lage, der Zusammensetzung der Bevölkerung und der Größe unserer Kommune eine Notwendigkeit.

Daher setzen wir uns dafür ein, dass der Posten im Gartenweg in Schelklingen im gleichen Umfang an Dienstzeiten und Personal wie bisher erhalten bleibt. Der aktuelle Versuch muss abgebrochen werden, damit auch das betroffene Personal eine Planungssicherheit hat.

Die Fraktionen im Gemeinderat der Stadt Schelklingen – vertreten durch

Herrn Paul Glökler (Vorsitzender CDU Fraktion)

Frau Kerstin Scheible (Stellv. Vorsitzende CDU Fraktion)

Herrn Michael Strobl (Vorsitzender FWV Fraktion)

Herrn Hans Merkle (Stellv. Vorsitzender FWV Fraktion)

Herrn Jürgen Haas (Vorsitzender SPD Fraktion)

Herrn Thomas Tolksdorf (Stellv. Vorsitzender SPD Fraktion)

Herr Dr. Dominik Schrade-Köhn (B90/Grüne)

Frau Ann-Katrin Tok (B90/Grüne)